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Generative KI im Kontext von OSINT-Ermittlungen

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Generative künstliche Intelligenz – insbesondere leistungsstarke Sprachmodelle (LLMs) – eröffnet neue Perspektiven für die strukturierte Auswertung offen zugänglicher Informationen.


Dieser spezialisierte Intensivkurs richtet sich an Fachpersonen aus Ermittlungsbehörden, Sicherheitsdiensten und Analyseeinheiten, die das Potenzial generativer KI als unterstützendes Werkzeug erkennen und verantwortungsvoll in bestehende Arbeitsprozesse integrieren möchten.

LLMs ersetzen keine Ermittlungsarbeit – sie erweitern sie um vielfältige Funktionen zur Recherche, Strukturierung und Analyse offener Datenquellen. Richtig eingesetzt, ermöglichen sie eine effizientere Bearbeitung heterogener Informationsbestände, die systematische Aufbereitung grosser Datenmengen sowie eine gezielte Unterstützung bei der Verifikation öffentlich zugänglicher Inhalte.

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Im Zentrum des Kurses stehen die präzise Steuerung generativer Modelle durch spezialisierte Prompt-Techniken, der taktisch fundierte Einsatz dieser Systeme zur gezielten Extraktion und Bewertung relevanter Informationen sowie ein reflektierter und sicherheitsbewusster Umgang mit den Möglichkeiten und Grenzen der Technologie. Generative KI wird im Kurs konsequent als unterstützendes Werkzeug verstanden – die Beurteilung, Kontextualisierung und Einordnung der Ergebnisse bleibt den Fachkräften vorbehalten.

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Für die Dauer des Kurses erhalten die Teilnehmenden Zugang zu einer Auswahl kostenpflichtiger Werkzeuge und Plattformen, um die vorgestellten Tools praxisnah und eigenständig einsetzen zu können.

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Kursgegenstand

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Prompt Engineering für Ermittlungen

  • Funktion und Eigenheiten grosser Sprachmodelle (LLMs)

  • Prompt Engineering: Struktur, Steuerung und Optimierung von Abfragen

  • Rollenbasiertes Prompting und deduktive Fragetechniken

  • Nutzung multimodaler Modelle für Bild-/Dokumentenanalyse

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Anwendungsfelder für KI-gestützte OSINT-Ermittlungen

  • Auswertung und Extraktion von Textinhalten (Social Media, Foren, Leaks)

  • Automatisierte Klassifikation und Zusammenfassung von Dokumenten

  • Übersetzungen und Plausibilitätsprüfungen in mehrsprachigen Quellen

  • Datenanalyse aus JSON, Tabellen und Screenshots

  • Video- und Bildanalyse mit Fokus auf Kontext, Szenerie und Authentizität

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Werkzeuge, Integrationen und Analyseketten

  • Plattformübergreifende Nutzung von ChatGPT, Claude, Mistral, Perplexity und weiteren LLM-basierten Werkzeugen

  • Verbindung zu klassischen OSINT-Tools wie Maltego

  • Workflows zur automatisierten Informationsverarbeitung

  • Verknüpfungsanalyse und visuelle Netzwerkanalyse mit LLM-Unterstützung

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Sicherheit und Datenschutz

  • Air-Gapped-Modelle und datenschutzkonforme Einsatzformen

  • Prompt-Injection und Jailbreaking

  • Chain-of-Custody: Dokumentation von KI-gestützten Ermittlungsprozessen

  • Umgang mit Modellhalluzinationen und faktischer Validierung

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LLM-Hacking und Red Teaming

  • Simulation von Jailbreak-Szenarien und Missbrauchsversuchen

  • Adversarial-Prompting erkennen, testen und blockieren

  • Prompt-Härtung (Prompt Firewalls)

  • Taktiken zur Erkennung gegnerischer Einflussnahme auf KI-basierte Analysen

  • Aufsetzen von Abuse-Monitoring und Verteidigungsstrategien

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Infos

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Dauer: 3 Tage

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Kursort: Beim Auftraggeber oder in den Räumlichkeiten der Baumgartner Research GmbH, Löwenstrasse 2, 8001 Zürich.

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Teilnehmerzahl: Max. 15 Personen, Min. 5 Personen

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Preis: CHF 1'700 pro Person

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Unterrichtssprache: Deutsch oder Englisch

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Ihr Nutzen

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Der Kurs zeigt Ermittlern und Analysten, wie KI-Tools sinnvoll in bestehende OSINT-Prozesse eingebunden werden können. Im Zentrum steht der sachgerechte Einsatz von Prompt Engineering zur Informationsabfrage, -verknüpfung und -strukturierung. Sie lernen, wie sich Sprachmodelle gezielt zur Recherche einsetzen lassen – ohne deren Ergebnisse unreflektiert zu übernehmen. Sie automatisieren Abläufe wie die Erstellung von Personenprofilen, Transkription und Zusammenfassung von Text- oder Audioinhalten sowie das Extrahieren technischer Daten aus Webseiten oder Screenshots. Weitere Anwendungen sind das Erzeugen und Prüfen von Keywordlisten, das Sortieren grosser Textmengen sowie die Analyse von Leaks und Forenbeiträgen. Der Kurs vermittelt ein kritisches Verständnis für die Leistungsgrenzen grosser Sprachmodelle, zeigt typische Fehlerquellen auf und befähigt zur dokumentierten, überprüfbaren Nutzung in professionellen Kontexten.

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Kursleitung

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Yves Baumgartner, ein auf Personenobservation und Open Source Intelligence (OSINT) spezialisierter Ermittler. Er verfügt über mehr als 19 Jahre Berufserfahrung und arbeitete für öffentliche Institutionen und Privatkunden. Für i-intelligence instruiert er Sicherheits-, Verteidigungs- und Strafverfolgungsexperten über den effektiven Einsatz von OSINT-Techniken zur Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und organisierter Kriminalität. Er ist Referent am Kompetenzzentrum für Terrorismusbekämpfung (COE-DAT) in Ankara, an der NATO-Schule in Oberammergau und an der Europäischen Polizeiakademie (CEPOL) in Budapest.

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